Achtsamkeit ist ein Geistestraining
Mit Achtsamkeit können wir unseren körperlichen und seelischen Gesundheitszustand stärken. Dabei ist Achtsamkeit kein Entspannungstraining. Durch den Fokus auf unseren Atem lernen wir uns besser zu konzentrieren. Wir lernen Wesentliches von Unwesentlichem herauszufiltern. Wir schulen unser Körperbewusstsein und können so besser für uns sorgen. Wir stärken unser Selbstbewusstsein, können Agieren anstatt zu Reagieren und können mitfühlender mit uns selbst und anderen sein. Durch Achtsamkeitstraining wird effektiv Stress abgebaut, das dazu führt, dass unser Immunsystem gestärkt, die Merkfähigkeit verbessert und das allgemeine Wohlbefinden deutlich gesteigert wird. Du empfindest weniger Angst, Schmerzen und Unsicherheit und bringst mehr Freude, Zufriedenheit und Dankbarkeit in dein Leben.
Achtsamkeit im Alltag und in der Arbeitswelt
Gebe den alltäglichen Dingen (z. Bsp. Essen, Trinken, Duschen, Zähne putzen, Treppe steigen, kochen usw.) deine ungeteilte Aufmerksamkeit. Tue sie mit voller Bewusstheit und mit allen Sinnen ohne in Gedanken bei anderen Dingen zu sein. Ertappe dich, wenn du gedanklich abschweifst und komme zurück zur vollen Konzentration auf deine Alltagstätigkeit.
Achtsamkeit ist eine innere Haltung dem Leben gegenüber. Wir haben grundsätzlich die Wahl in unserem Leben, wie wir die Dinge tun. Ob wir uns präsent in unser Leben einklinken oder unbewusst mithilfe des Auto-Piloten ausklinken. Werde dir darüber bewusst, in welcher Situation du dich gerade befindest und triff eine Entscheidung, wie du handeln möchtest. Erlerne ein hohes Maß an Aufmerksamkeit für den Kontakt mit dir selbst und deinem Umfeld. Dadurch haben wir die Möglichkeit uns weiterzuentwickeln auf unserem Weg zu mehr Klarheit und Wachheit.
Steige aus dem Auto-Piloten Modus aus. Nutze Geräusche als Aufwach-Signal. Bemerke, dass dich etwas stresst. Wie reagiert dein Körper darauf? Welche Handlungsimpulse gibt es? Besinne dich auf deinen Atem, verbinde dich mit dem Moment.
Bewege dich ausreichend vor allem an der frischen Luft. Solltest du jedoch ständig auf den Beinen sein, nimm dir einen Stuhl und mache mal eine Pause. Schau in den Himmel und genieße einfach nur da zu sitzen und nichts zu tun.
Achtsames Essen
Sei dir bewusst, welcher Einsatz nötig war, damit du dieses Essen genießen kannst. Sei dankbar dafür. Übe dich in bewusst tasten, riechen, schauen, hören und schmecken. Frage dich: Nährt es wirklich meine Gesundheit? Nimm wahr, wann du in Gedanken bist. Komme bewusst zurück zu deinen Sinnen.
Atem-Achtsamkeit
Bleibe bei dir in einer annehmenden, wohlwollenden, offenen, liebevoll interessierten Haltung, sanft verbunden mit deinem Atem- dein Anker im Hier und Jetzt. Löse dich von Gedankenketten und endlosen Grübeleien.
Ich zeige dir, wie du meditieren kannst. Schritt für Schritt – Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Zu Beginn reicht ein Stuhl oder ein Sessel, auf dem du aufrecht sitzt, völlig aus. Du musst dir also erst einmal kein Equipment anschaffen. Der Atem ist immer da und kostet nichts. Lerne dich beim Ein- und Ausatmen zu beobachten, ohne dich in Gedanken mit anderen Dingen zu beschäftigen. So wird sich dein Geist beruhigen.
Körper-Achtsamkeit
Lerne deine Körperempfindungen zu beobachten. Frage dich: Wie fühle ich mich in meinem Körper? Bin ich angespannt? Wo spüre ich Verspannungen? Versuche deine Muskulatur zu entspannen. Löse Verspannungen mit dem Ausatmen, so wie es dir möglich ist.
Du kannst deinen Köper auch als Barometer für deinen gegenwärtigen Zustand nutzen. Frage dich: Was möchte mir mein Körper mit seinen Beschwerden mitteilen? Was brauchst du gerade, damit es dir besser geht? Wie kannst du gut für dich sorgen?
Wartezeiten zum Üben nutzen – der drei Minuten Atem-Raum
Der drei Minuten Atem-Raum ist eine wundervolle Übung, um uns bewusst mit der Gegenwart zu verbinden. Dies ist sehr hilfreich, wenn wir bemerken, dass wir uns gerade in etwas hineinsteigern, oder wenn wir genervt oder ungeduldig sind, weil wir auf etwas warten müssen. Diese Mini Meditation kann man überall machen: auf dem Bürostuhl, auf dem Klo, im Aufzug, an der Bushaltestelle, an der Supermarktkasse, am Kaffeeautomat, im Wartezimmer und so weiter. Sammle deine Aufmerksamkeit, dann frage dich: Was ist gerade bei mir los? Welche Körperempfindungen habe ich gerade? Welche Gedanken beschäftigen mich? Welche Emotionen spüre ich?
Registriere es, erkenne es an, lasse es wie es ist, lehne es nicht ab oder bekämpfe es.
Richte nun die Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Beobachte deinen Atem mehrere Atemzüge lang. Dehne deine Aufmerksamkeit auf deinen ganzen Körper aus. Spüre deinen gesamten atmenden Körper. Atme noch einmal tief durch und beende die Übung. Kehre nun bewusst, klar und wach in den gegenwärtigen Moment deines Lebens zurück.